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Fliegen-Ragwurz

(Ophrys insectifera ssp. insectifera)

V — VII Home Halbtrockenrasen, Föhrenwälder
15 — 40 cm indigen LC
Habitus
Synonyme: Ophrys muscifera, Ophrys myodes. Hemikryptophyt, coll-om. Die paarigen Kronblätter (Petalen) sind schmal-lineal, dunkel rotbraun, behaart und nach vorne abstehend. Die ebenfalls dunkelrotbraune Lippe hat 2 ausgeprägte Seitenlappen und ein weißes Mal, das sich quer über die Lippe zieht. Anhängsel ist keines vorhanden (Lit). Die vollkommen geschützte Art kommt in allen österreichischen Bundesländern vor, fehlt allerdings im Böhmischen Massiv, ist im nördlichen Alpenvorland vom Aussterben bedrocht, im südöstlichen Alpenvorland bereits ausgestorben und im pannonischen Raum gefährdet, nur im alpinen Raum ungefährdet (Lit). Weltweite Verbreitung und Gefährdung siehe Royal Botanic Gardens KEW.
 
Blüten
 
 
Einzelblüte
 
 
von der Seite
Aufnahmen: 22.05.2022 Weißkirchen
 
Auch 2023 und 2025 waren bis zu 3 Individuen am Standort auffindbar. Hier am Foto mit dem Bestäuber Argogorytes mystaceus, der Ragwurz-Zikadenwespe. Aufnahme: 17.05.2025 Weißkirchen

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1873

"308. Oph. Myodes. Jacq. ( Oph. muscifera Smith. — Ophrys insectifera α Myodes L. — Orchis muscaria Scop. — Orch. musciflora Haller. — Orch. insectifera Crantz. Fliegentragender K ., Fliegenblümel.)
Zwillingsknollen kugelig, ungetheilt; Stengel 6— 18" hoch, an der Basis mit 3 grundständigen Blättern umscheidet, sonst blattlos. Blätter lanzettlich, unterhalb weissscheidig, oberhalb fein zugespitzt, grasgrün. Aehre 4—8 blüthig, die entwickelten Blüthen von einander entfernt; Deckblätter lineallanzettlich, so lang oder länger als der Fruchtknoten. Perigone die kleinsten der Gattung; Zipfel alle 5 abstehend, äussere 3, länglich, stumpf, kahl, grünlich, innere 2 fädlich-zusammengerollt, purpurn, kurzhaarig, aufrecht, zwischen die 3 äusseren gestellt, Honiglippe abwärts gerichtet, spornlos, im Umrisse länglichkeilförmig, 4— 5''' lang, purpurbraun-sammetig, mit kahlem, bläulichem Mittelflecken, ziemlich flach, ohne Höcker, dreispaltig, die 2 seitlichen Spaltzipfel kurz, lanzettlich, der mittlere zweimal länger, länglich, vorne zweilappig, ohne Anhängsel. Fruchtknoten nach dem Verblühen etwas gedreht.
Mai — Ju n i, auf Voralpen später


An Waldrändern, auf Bergwiesen, auf sonnigen Hügeln über Kalkunterlage, sowohl in ebenen als gebirgigen Gegenden. In Auen über Traun- und Donaualluvien. In Auen bei Plesching unterhalb Katzbach bei Linz, auf tertiären kalksandigen Anschwemmungen am Pfennigberge, bei Steyregg. Auf Traunalluvium der Haide, in Auen der Traun bei Marchtrenk, in Lambacher Auen. Am Rande des Adammeyrwaldes und um Kematen
nächst Kremsmünster, in der Lamplhub bei Hall. Auf dem Georgenberg, am Pröller und im Wienerweg bei Michelndorf, in der Loosau bei Leonstein (beim Volke dort Bergmandl genannt). Um Ens, Tillisburg, Steyr. Am Wurbauernkogel, im Veilchenthale und auf dem Kühberg bei Windischgarsten. In der Molln, um Klaus. Häufig im Stoderthale. Auf der Himmelreichwiese bei Gmunden, am Waldrande in der Langbath.
"

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, I. Band (Seite 249), Linz 1873, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
Zum Ortsverzeichnis einiger der bei Duftschmid angegebenen Standorte

 

 Letzte Bearbeitung 12.10.2025

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